Mit CrossFit über die Berge

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Mit CrossFit über die Berge

CrossFit dient nicht nur der Strandfigur, es ist auch funktionell. Aber wo kann ich diesen Nutzen wirklich bewusst spüren und wahrnehmen? Im Folgenden – passend zur Urlaubssaison – ein Beispiel.

Jedes Jahr zieht es mich auf´s Neue in die Bergwelt. Die Weite der Landschaft und die unberührte Schönheit der Natur fesseln und faszinieren mich jedes Mal wieder neu. Doch wer schon einmal eine Hüttentour mit dem Rucksack über mehrere Tage hinweg gemacht hat, der weiß, dass der Ausblick Meter für Meter hart erarbeitet werden muss. Und da hilft CrossFit ungemein!

 

Am Berg kommen einem mehrere Aspekte des Trainings zur Gute: in erster Linie natürlich die „Metconpumpe“! Über mehrere Stunden hinweg bergauf zu wandern mit einem schweren Rucksack auf den Schultern, bei Wind und Wetter ist eine Herausforderung für den Kreislauf. Im Nu rasselt die Lunge und der Atem geht schneller! Ein Zustand den jeder CrossFitter nur zu gut kennt, in dem er aber regelmäßig trainiert und mit dem er daher auch besser klar kommt als der „Normalo“. Neben der Herzkreislauffitness trainiert der CrossFitter aber auch seine Laktattoleranz. Ab einer bestimmten Dauer übersäuern die Muskeln bei entsprechender Intensität allmählich, die Beine werden beispielsweise schwer, sodass nichts mehr geht. Ein Zustand der mir – und sicher vielen von euch – von etlichen Workouts her bekannt ist. Dank seiner guten Ausdauer erholt sich der CrossFitter aber schneller als der Untrainierte und kann weiter marschieren.

Doch auch das Oberkörpertraining macht sich in den Bergen bezahlt! Nicht nur, dass der Rumpf den ganzen Tag den Rucksack tragen muss, auch die Arme sind bei entsprechender Strecke voll im Einsatz. Wenn ich genug Kraft habe mich selbst lange am Reck zu halten, dann schaffe ich das auch an der Kette oder im Seil. Mit diesem Vertrauen, gewonnen aus dem Training, sich voll rein zu hängen zu können erleichtert den Abstieg ungemein. Beim Aufstieg kann man sich natürlich aus der Armkraft mit hoch ziehen und entlastet so die Beine.

Doch noch viel wichtiger als diese direkten, körperlichen Einflussfaktoren des Trainings ist die Psyche. Standet ihr nicht alle schon einmal vor einem Workout und dachtet euch: „Niemals! Wie soll ich das denn schaffen?!“ Mir zumindest ging es ein um´s andere mal so. Doch am Ende geht es doch immer. Aber welchen Effekt hat das nun auf das Bergsteigen? Bei mir hat sich daraus ein unerschütterliches Vertrauen in meine körperliche Leistungsfähigkeit entwickelt. Wenn es am Berg schwer wird, kehre ich in mich und rufe mir die ekelhaftesten, härtesten CrossFit-Workouts in Erinnerung, die ich am Ende doch alle gemeistert habe. Wie bei einem religiösen Mantra gehe ich unerlässlich die Liste wieder und wieder durch. Danach ist klar: auch diesen Aufstieg schaffe ich.

Aus diesem Vertrauen und meiner „CrossFitness“ heraus, war es mir dieses Jahr beispielsweise auch ein Leichtes meiner Begleitung bei Problemen den Rucksack abzunehmen und so über mehrere Stunden hinweg mit zwei Rucksäcken á ca. 10 Kg zu wandern…

 

Ich kann daher jedem CrossFitter einen Bergsteigerurlaub nahelegen! Die Gipfel sind ein schönes „Testfeld“ – natürlich steht hier die Sicherheit immer im Vordergrund – für eure Fitness. Wie auch das Training in der Box ist der Berg jedes Mal auf eine Neues eine wunderschöne körperliche Grenzerfahrung, mit dem eindeutig schöneren Panorama. Darüber hinaus gibt es aber noch eine weitere Gemeinsamkeit, die einen solchen Urlaub attraktiv macht, und das sind die Menschen. Am Berg gibt es kaum Einzelkämpfer.

Man begrüßt sich unterwegs, stützt und hilft wo es geht. Abends geht man gemeinsam beim Bier die gegangenen Routen durch, gibt sich Tipps und plant die nächsten Stationen oder genießt einfach nur die Zeit beim gemeinsamen Kartenspiel.

In diesem Sinne – Berg heil!

– euer Micha

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