Muscle, Mind & Self-Theraphy: organ-oppressor

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“Der Unterdrücker der Organe”

Die Frage des wichtigsten Muskels haben wir in einem der vorigen Artikel geklärt. In der Hierarchie der Muskulaturen gibt es ein System, dass direkt nach dem Imperator kommt. Nein, es ist immer noch nicht der Bizeps oder der Booty… es sind weiterhin die unsichtbaren Werte, die wirklich wichtig sind.

Das Zwerchfell, der Motor unserer Atmung, ist für mich definitiv die zweitwichtigste Struktur im Körper mit Bezug auf Muskeln. Struktur deswegen, weil das Zwerchfell eine sehnige Platte ist, die unseren Oberkörper in Brustkorb und Bauchraum unterteilt. An den Rändern dieses sehnigen Zentrums gehen Muskeln zeltartig nach unten, die ihren Ursprung vor allem an den Rippen, der Wirbelsäule und dem Brustbein haben.

Solltet ihr an diesen Strukturen Blockaden, Bewegungseinschränkungen, oder andere Läsionen haben, kann es schon zu Veränderungen in der Atemmechanik kommen. Die nervliche Versorgung des Atemmotors kommt aus dem Rückenmark der Halswirbelsäule und heißt Nervus Phrenicus. Was bedeutet, dass auch alle Komplikationen an der HWS zur Beeinträchtigung der Atmung führen können, was auf die Dauer nie gut ist.

Die Aufgabe des Zwerchfells

Die primäre Aufgabe des Zwerchfells ist zwar den Austausch von O2 und Co2 in der Lunge zu gewährleisten, aber sein rhythmisches Auf und Ab bringt dem Körper noch einige Andere Vorteile. Direkt unterhalb des Atemsystems befinden sich der Bauchraum mit all seinen Organen. Sie dienen unter anderem dem Stoffwechsel, der Entgiftung, der Immunabwehr und der Fortpflanzung. Die Atmung bringt all diese Organe – manche mehr, einige weniger – in Bewegung und vor allem bringt sie Druck. Dieser Druck hilft z.B. der Leber, Flüssigkeiten an die weiterleitenden Gefäße abzugeben und beim Lösen des Drucks, wie ein Schwamm, Flüssigkeit aus den versorgenden Gefäßen anzusaugen.

Das Zwerchfell ist somit ein wichtiger Faktor um “Altlasten“ aus unseren Organen zu holen und “frisches“ Material in unserem Körper zu verteilen. Andersrum z.B. kann eine, auf Grund von suboptimalen Lebenstil, zu große Leber das Zwerchfell in der Einatmung behindern. Was schwerwiegende Folgen haben kann und unter Anderem Lungenentzündungen begünstigt.

Ein erschreckender Fakt in der heutigen Gesellschaft ist, dass ein Großteil von uns täglich weniger Strecke als unsere Niere zurück legt! Aufgrund der Atmung wandert sie ca. 600m am Tag in unserem Körper auf und ab. Bei einem modernen PC Job im Homeoffice, kommen viele Menschen nicht auf diese Meter am Tag! Auch viele Schüler scheitern im Homeschooling an der 600m Hürde!

Was aber ist für uns als Sportler wichtig?

Wichtig ist einen möglichst optimalen Atemrhythmus in jedem Wod zu erreichen – angepasst an seinen Stimulus. Eine nicht optimale Atmung führt zu Unregelmäßikeiten im O2, Co2 Austausch und einer Minderung unserer Leistungsfähigkeit.

Ab einer bestimmten Atemleistung unterstützen die sogenannten Atemhilfsmuskeln das Zwerchfell, um den erhöhten Gasaustausch in den Lungen zu optimieren. Hals-, Nacken- und Bauchmuskeln gehören zu den Helfern.
Ein wichtiger einschränkender Faktor für die Funktion des Atemsystems, ist die Halswirbelsäule. Wie oben beschrieben, tritt dort der Phrenicusnerv aus dem Rückenmark aus, der das Zwerchfell versorgt.

Blockaden in der HWS, können also starken Einfluss auf unsere Atmung nehmen – genau wie Blockaden im Ursprungsgebiet der Muskeln, sprich der Übergang von der Brustwirbelsäule zur Lendenwirbelsäule und den untersten Rippen. Dort kann man gut mit einem Foamroller arbeiten. Die Halswirbelsäule ist aber eher etwas für Therapeutenhände.

Diaphragma Release

Es gibt eine schöne muskuläre Technik, um die Durchblutung der aktiven Anteile des Zwerchfells zu verbessern und diese gehen wir in folgendem Video mal durch:

Auch wenn das Zwerchfell seine “Untertanen“ tyrannisiert, so unterstützt es doch auch ihre Arbeit und erleichtert den ein oder anderen Prozess. Das schöne dabei ist: wir können die Atmung trainieren und mit ihrer Hilfe Stress abbauen, Schmerzen mindern und enorme Trainingsleistungen erzielen. In diesem Sinne – achtet mehr auf Euren Atem.

Euer Coach Ron

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